Vom Wachsen und Begrenzen
Häufig werden wir gefragt, wie gross denn einzelne Gehölze werden; keine schlechte Frage, wenn der Garten eher klein ist.
Bei der Höhe können wir beruhigen. Nach oben sind keinem Grundstück Grenzen gesetzt.
Eher ist die Breite der Gehölze interessant, also deren Ausdehnung in Bereiche, die eigentlich anders genutzt werden sollen. Die Aussage, ‚das können wir dann ja abschneiden’, ist so allgemein nicht gültig: zahlreiche Gehölze verweigern dann entweder die Blüte oder verlieren ihre Ästhetik, wenn sie sich nicht nach ihrem Bauplan entwickeln dürfen.
Abhilfe bieten entweder Pflanzen, die von sich aus insgesamt kleiner bleiben, schmaler wachsen oder wie Hecken so schnittverträglich sind, dass sie sich praktisch in den Garten einpassen lassen. Dazu gehören alle typischen Vertreter der Heckenpflanzen wie Hainbuche, Eibe, Liguster usw. Aber auch die Kornelkirsche lässt sich in Form schneiden. Ebenso zahlreiche Sorten des Bergilex.
Wer sich den Schnitt sparen will, wählt Pflanzen mit schwachem Wuchs und geringer Endhöhe wie Zwergflieder, Kleinstrauchrosen, japanische Ahornsorten, Zierquitten, Zwergrhododendren, Spiräen u.v.m. Von den bekannten Blütensträuchern wie z.B. Forsyhie, Weigelie und Pfeifenstrauch gibt es unterschiedliche Sorten mit schwächerem und stärkeren Wuchs.
Obstbäume bekommen Sie auf verschiedenen Unterlagen veredelt. Ein Apfelhochstamm kann eine Höhe von bis zu 10 m und einem Kronendurchmesser von ebenfalls 10 m erreichen, wobei dies stark sortenabhängig ist. Es gibt auch wesentlich kleiner bleibende Hochstämme. Ein als ‚Busch’ veredelter Baum beschränkt sich auf eine Höhe von 2-3 m. Schnittmassnahmen sind bei Obstbäumen in jedem Fall zwingend erforderlich, da ein Gleichgewicht zwischen Tragen und Wachsen geschaffen werden muss, um den Baum mit den schweren Früchten stabil zu halten.